Sie können sich per Telefon oder Mail an uns wenden oder einen Online-Termin (nur Untersuchungstermine, OP-Termine bitte nur telefonisch) vereinbaren. Normalerweise findet zunächst eine Untersuchung (klinische Untersuchung und Ultraschall) statt, dann besprechen wir mit Ihnen den Behandlungsplan und vereinbaren einen Termin zur Operation. Wenn Sie möchten, können Sie uns Befunde anderer Ärzte oder, oft sehr hilfreich für die Beurteilung, ein Foto der Region, per Mail* schicken (doc@darmsprechstunde.de)
Die überwiegende Mehrzahl der Patienten kann sehr gut und schmerzfrei in örtlicher Betäubung ambulant im Eingriffsraum der Praxis operiert werden. Für diese Operation liegt der Patient auf dem Bauch, die Operationsdauer liegt durchschnittlich bei 30-60 Minuten. Das Betäubungsmittel wird links und rechts der Gesäßfalte eingespritzt, kurzzeitig kann das Mittel etwas brennen, nach wenigen Sekunden setzt die Wirkung dann schon ein und die Entfernung der Steißbeinfistel kann schmerzfrei erfolgen.
Wenn sie sich nicht zutrauen, solange zu liegen oder die Behandlung in Lokalanästhesie für Sie zu viel Stress bedeutet, besteht die Möglichkeit einer Operation in Vollnarkose im ambulanten Operationszentrum (IATROS - Klinik) oder auch in der Belegklinik (Diakonie Maxvorstadt). Diesbezüglich können wir uns nach Ihren Wünschen richten.
Am besten rufen Sie direkt an, sollten einmal Schwierigkeiten mit der telefonischen Erreichbarkeit bestehen, wählen Sie die direkte Arzt Durchwahl 089 21546201. Ursache starke Schmerzen ist praktisch immer ein akuter Abszess. In diesem Fall ist der erste Schritt, den Abszess über einen kleinen Schnitt zu eröffnen.
Nicht wenige unserer Patienten stammen nicht aus dem Großraum München. Um diesen Patienten eine wiederholte Anfahrt zu ersparen, besteht auf Wunsch die Möglichkeit, den ambulanten Eingriff (pit picking) in der Praxis im Anschluss an die Untersuchung durchzuführen. Bitte weisen Sie uns bei der Terminvereinbarung darauf hin, wenn sie einen solchen Termin mit längeren Zeitfenster wünschen. Um dem Patientenrechtegesetz gerecht zu werden, ist es in diesem Fall erforderlich, dass Sie schon von einem anderen Arzt zu diesem Thema beraten wurden und/oder sich über andere, frei zugängliche Quellen über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten informiert haben. Schließlich sollen Sie sich nur gut informiert zu einer Operation entschließen.
Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie), die nur im Operationsgebiet wirkt und nicht zu Müdigkeit oder Benommenheit führt.
Außmaß des Eingriffs und Blutverlust sind so gering, daß normalerweise keine Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit resultiert.
Eine Begleitperson benötigen Sie daher insbesondere, wenn Sie zu Kreislaufreaktionen (z.B. bei Spritzen oder Blutentnahmen) neigen. Allerdings sind solche Reaktionen nicht immer vorhersehbar.
Beim Führen eines Kraftfahrzeugs ist man vielleicht auch nicht voll konzentriert im Umfeld einer Operation, so daß wir generell dazu raten, nicht alleine anzureisen.
Bei der Untersuchung wird zunächst die Region der Gesäßfalte mit dem bloßen Auge und mit der Lupenbrille inspiziert, anschließend werden die Weichteile mit dem Ultraschall untersucht. Spezialuntersuchungen wie MRT sind nur selten notwendig, wenn Sie Befunde oder Bilder zur Verfügung haben, bringen Sie diese bitte mit. Anschließend erläutern wir Ihnen die empfohlene, operative Strategie. Stellen Sie dabei alle Fragen.
Der Eingriff erfolgt in der Bauchlage. Als erster Schritt wird eine lokale Betäubung eingespritzt, wir verwenden immer eine Kombination mit Adrenalin. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Blutungswahrscheinlichkeit wird vermindert, dennoch auftretende Blutungen werden mit Laser oder Hochfrequenzenergie gestillt. Die Spritze ist für wenige Sekunden unangenehm, dann beginnt das Mittel schon zu wirken. Es sind zwei Einstiche auf der linken und auf der rechten Seite notwendig.
Zur Entfernung der Fistel benutzen wir die Öffnungen, die ohnehin schon vorhanden sind. Sie werden sparsam mit einer Radiofrequenznadel oder einer sogenannten Biopsiestanze ausgeschnitten. Dann kann der feste Gang mit einer Sonde genauer untersucht werden. Haare und entzündliches Gewebe werden ausgeschabt. Sofern ohne wesentliche Erweiterung des Eingriffs möglich, schälen wir auch den aus Bindegewebe bestehenden Fistelschlauch aus. Bei langen oder sehr feinen Fistelgängen kann die Laserbehandlung mit der Glasfasersonde angeschlossen werden.
Zum Ende der Operation erfolgt die Blutstillung, dabei werden alle kleinen Blutungen mit einer bipolaren Pinzette oder dem Dioden Laser verschweißt. Eine zusätzliche Sicherheit bezüglich nach Blutungen ergibt dann die Tamponade mit einem Hämostyptikum. Dieses Material stimuliert die Blutgerinnung und löst sich im Verlauf von einigen Tagen unter Absonderung einer bräunlichen Flüssigkeit auf, muß also nicht entfernt werden. Die Operation wird beendet durch einen dicken Verband, der auch am ersten und zweiten Tag normale, blutige Absonderungen aufnehmen kann. Dann können Sie sich anziehen, bekommen etwas zu trinken und eine Schmerztablette (Ibuprofen) und können sich im Wartezimmer über etwa 20 Minuten erholen. Danach erfolgt die abschließende Kontrolle des Verbandes auf Bluttrockenheit sowie Beurteilung des Allgemeinbefindens und die Entlassung. Teilen Sie uns mit, wenn sie eine Bescheinigung für Schule oder Universität oder eine Arbeitsunfähigkeit Bescheinigung brauchen.
Am Operationstag selbst sollten Sie Ihre weiteren Aktivitäten auf das nötige begrenzen, du viel körperliche Aktivität begünstigt Nachblutungen, insbesondere nach Abklingen der Adrenalinwirkung. Sollte eine Nachblutung auftreten, ist sie meist durch einfache Kompression über mehrere Minuten, zum Beispiel mit Kompressen, zu stillen. Es kann auch helfen, einfach etwas auf die Wunde zu setzen oder zu legen. Im Operationsgebiet gibt es keine großkalibrigen Blutgefäße, aus denen eine gefährliche Nachblutung entstehen könnte.
Am Tag nach der Operation können Sie den Verband abmachen, normal duschen und dann für den weiteren Verlauf nur noch ein kleines Pflaster oder eine Slipeinlage benutzen. Diese erhalten Sie in jedem Drogeriemarkt. Jede Art von körperlicher Aktivität, einschließlich Sport, Duschen und Baden ist dann wieder gestattet.
Wir sind davon überzeugt, daß praktisch jede Heilungsstörung auf erneutes Eindringen von Haaren in die Wunde beruht. Diese Haare können aus der unmittelbaren Umgebung in die kleinen Öffnungen hineinwachsen, oder auch als lose Haare vom Kopf oder Rücken in die Gesäßfalte fallen und durch die Bewegungen beim Laufen und Sitzen einmassiert werden. Wir empfehlen daher mindestens einmal wöchentlich bis Abschluss der Wundheilung und einige Wochen darüber hinaus die Umgebung der Wunden zu rasieren und die Wunden auf eingedrungene habe mit gutem Licht und gegebenenfalls eine Lupe zu überprüfen. Dies kann ohne weiteres durch einen Angehörigen oder auch durch den Hausarzt erfolgen. Viele Ärzte raten vom Rasieren ab und berufen sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2009. Diese hat meines Erachtens wesentliche methodische Mängel.
Spezielle Versandtechniken oder aufwendige Materialien sind nach unserer Überzeugung nicht erforderlich. Auch der Nutzen von Desinfektionsmitteln und Salben ist begrenzt, das normale Duschen mit Leitungswasser ist zur Reinigung ausreichend und führt zu einer guten Keimreduktion. Vollständige Keimfreiheit wird man in dieser Region schwerlich erreichen aufgrund der Nähe zum Darm und der Enge der Gesäßfalte.
Es gibt Hinweise darauf, daß die Behandlung mit niederenergetischen Laserstrahlen Zu einer schnelleren und besseren Wundheilung führt, wir bieten dies als IGeL-Leistung an. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fistelbildung kann durch die Haarreduktion mit dem Epilationslaser vermindert werden, fragen Sie nach unseren diesbezüglichen Angeboten.
* Wie aus einschlägigen Pressemitteilungen wohl hinlänglich bekannt, ist das Datenschutzniveau einer unverschlüsselten e-Mail begrenzt. Wenn sie daher der Ansicht sind, dass Sie ihre sensiblen Daten nicht auf diesem Wege übertragen wollen, empfehlen wir die Übersendung per Post oder Sie bringen die Befunde erst zum Termin mit. Mit der Übersendung von medizinisch relevanten Informationen erklären Sie sich mit der Kommunikation per Mail einverstanden.